Gedanken zum Wegkreuz

Von einem Wanderparkplatz bei Kallenhardt/Westfalen führte uns der Weg an einem Kreuz vorbei, noch bei schönem Wetter. Wir blieben kurz stehen, blickten hoch und wanderten weiter. Nach einer Weile zeigten sich dunkle Wolken am Himmel, Wind kam auf und die Sonne verschwand. Da blieb nur eins, rasch umkehren.

Auf dem Rückweg kamen wir wieder am Kreuz vorbei. Trotz Eile blieben wir stehen, da sich der Blick verändert hatte. Graue Wolken verdunkelten langsam das Blauweiß des Himmels. Die Umrisse des Kreuzes und der Sockel auf der Erde zeigten sich schwarz. Die Gestalt des Gekreuzigten streckte sich dem Wettergeschehen entgegen

wie die Zusage: „Ich bin bei euch“
in hellen und dunklen Zeiten,
bei Unwettern und Katastrophen,
in Gefahr, Bedrohung und Krieg.

Dieser weltumspannende Aufblick zum Kreuz möge uns alle auf dem Weg durch die Fastenzeit begleiten, gerade jetzt, in Zeiten voller Dunkelheiten überall auf der Welt. Der Durchblick bei diesem Kreuz ist wie ein Zeichen für Zuversicht und Hoffnung auf Frieden und Heil, mit der Zusage Jesu:
„Ich bin bei euch!“ (Mt 28,20).

Foto: Heidi Bittner
Text: Sr. Ursula Bittner